Lebten wir nicht in Zeiten von Corona, würden Sie an dieser Stelle die Ankündigung für das Theaterstück „Dinner for one – wie alles begann“ von Volker Heymann lesen. Der Schauspieler, Regisseur und Autor Volker Heymann lebt auch in Rödermark – lange war eine Zusammenarbeit geplant. Corona hat sie erst einmal zunichte gemacht. Abgesehen davon, dass sich eine gemein-same Arbeit bei der beschränkten Zuschauerzahl finanziell kaum ge-
lohnt hätte – wir dürfen zu dritt nicht auf der 9-Quadratmeter-Bühne agieren. Projekt verschoben - wie so viele.
Ein paar Wochen später kündigte Volker uns eine Corona-Komödie an. Im ersten Moment waren wir sehr zurückhalt-end. Ein Coronastück? Aber die Skepsis wich schnell purer Begeisterung. Volker Heymann ist eine brillante Komödie gelungen, die mit der aktuellen Situation spielt, aber weit mehr will und schafft.
„Nedelmanns allein zu Haus“ ist also ein Corona-Stück und gleichzeitig kein Corona-Stück. Ja, es spielt in den Zeiten von
Corona, aber nein, es geht nicht um Corona, sondern um ein Paar, das viele Jahre verheiratet ist, das sich in- und auswendig kennt, sich liebt und schätzt, aber eben auch auf die Nerven geht. Ähnlichkeiten mit lebenden und ähnlich heißenden Personen sind natürlich rein zufällig.
Nichts an dieser Grundkonstellation ist besonders - außer Corona (aber irgendwas ist immer). Besonders ist die Fähigkeit von Volker Heymann, aus der banalsten Alltagssituation humoristische Funken zu schlagen. Sprache wird zum Miss-Verständigungsmittel, wie es ein Loriot oder Woody Allen nicht besser hätte schreiben können.
Und wie es sich für eine ordentliche Komödie gehört: es gibt ein Happy End.
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